Gestern kam ich in die Verlegenheit, mir das Wort zum Sonntag anzuschauen. Ich wollte „Lautlos“ sehen, ein Film mit Joachim Krol, den ich so mag. Irgenwie hatte sich alles verschoben, wahrscheinlich mal wieder ein „Brennpunkt“ und so kam plötzlich ein Pastor und redete über Gott in Haiti. Ich mag ja eigenltich dieses Wort zum Sonntag nicht, auch wenn zugegebenermaßen einige Beiträge wirklich gut sind. Mich erinnert es immer an die erhobenen Zeigefinger aus meiner Kindheit. Sowas hasse ich.
Jedenfalls erzählte der Pastor gestern abend, er werde in den letzten Tagen so oft gefragt, wo denn Gott war, als die Erde bebte und wieso er so viel Leid über Haiti brächte.
Solche Fragen kann ich ja eh nicht leiden, aber die Antwort von dem Pfarrer war gut. Wo waren denn die Menschen? Jau, dachte ich, Recht hat er.
Ich denke mal, so Unrecht hatte der Pfarrer nicht. Er erzählte von Touristen, diese Kreuzfahrtschifftouris, die zu speziell abgetrennten Stränden geführt werden, damit sie die Armut nicht zu sehen kriegen.
Mich schaudert, bei so viel Gleichgültigkeit.