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unser Baum

Das war unser letzter gemeinsamer Weihnachtsbaum, dieses Jahr wird unser Haus das erste Mal seit Jahrzehnten keinen Baum zu Weihnachten haben. Weil ich nicht da sein werde. Ohne Hajo halte ich es hier nicht aus.

Letzte Nacht hatte ich einen Traum: ich lebte, wieder jung geworden, mit meinen Eltern am Meer, durch mein jung geworden sein ginge es meiner Mutter wieder gut und sie hatte kein Alzheimer mehr, also die Zeit war zurück gedreht. Sie verkaufte Stoff und Vater war Busfahrer auf einem langen Holzsteg, der ins Meer führte. Da war auch ein Förderband drauf. Dann kamen Außerirdische, das waren aber irgendwie auch Menschen, die jedoch auf einem anderen Planeten wohnten. Um landen zu können brauchten sie Zeichen, die bestanden aus kleinen bunten Plastikteilchen, die man dorthin legen musste, wo sie landen sollten. Sie kamen aber nur zu bestimmten Menschen und auch nur diese konnten diese Außerirdischen sehen und mussten dann quasi heimlich diese bunten Plastikteilchen platzieren. Mir wurde gesagt, ein Außerirdischer lande auch für mich und ich solle ihm diese Teilchen also auf das Förderband legen. Ich war voller Freude. Schon kam er angeflogen, so ein Ding wie Flugzeug und Raumschiff gleichzeitig. Ich sprach noch mit meinen Eltern, sah, dass alles gut ist und stieg ein. Wir flogen los. Ein sehr netter junger Franzose mit wuschigen dunklen Locken und sehr breitem Mund. Er nehme mich nun mit auf seinen Planeten, ich freute mich. Und wann komm ich zurück? Nie mehr, sagte er zu mir, wenn du mit mir fliegst, kommst zu nie mehr zurück. Ich war völlig entsetzt, wie nie mehr, ich muss doch wieder nach meinen Eltern sehen. Nein, das ginge dann nicht mehr, wenn ich einmal mit ihm mitgeflogen sei, gäbe es kein zurück. Aber da, wo er mich hinbrächte, sei es sehr schön.

Da, wo ich jetzt bin, gibt es auch keine gemeinsamen Weihnachtsbäume mehr für mich und Hajo. Keine von ihm liebevoll zubereitete Flugente. Keine handgemachten Klöße.

Es ist tatsächlich ein anderer Planet. Wie ich all das schaffen soll, ist mir noch ein völliges Rätsel.

mir langt es gewaltig

Diese Ansicht soll sich spätestens Morgen Abend erledigt haben, da soll nämlich dann eine Küche sein, so eine richtige, so ganz richtig, mit Spülmaschine und was eine WG so alles in der Küche braucht.

Derzeit halte mich mich hierdran aufrecht, was Panta rhei ausgehalten hat, das werde ich doch auch wohl hinkriegen ;-))))

Jedenfalls gebe ich mir Mühe und werde das Ergebnis natürlich auch posten.

Trauerattacken

Seit zwei Tagen überfallen mich diese Trauerattacken, wie aus dem Nichts spüre ich diesen entsetzlichen Verlust und glaube schier daran zu ersticken. Es ist so schnell vorbei, wie es gekommen ist, doch es hinterlässt jedes Mal ein größeres Loch, mit dem ich leben muss.

2004 im Urlaub, da ging es ihm noch gut.

Vor einer Woche ca. da bekam ich Panik, ich konnte mich nicht mehr an seine Stimme erinnern. Oder ich glaubte es nicht mehr zu können. Ich wusste nicht mehr, was normal ist und was nicht. Ich hab gedacht, ich werde verrückt, so schlimm war das. Wo ist seine Stimme? Wenn mir die nicht mehr einfällt? Nie mehr seine Stimme…

Jetzt räume ich weiter die Küche aus, Montag kommt eine neue, alles wird neu. Neu ohne Hajo.

So ist es.

Kingdom Of Bahrain

November 2005 habe ich meine Digi aus dem Auto rausgehalten und dieses Foto gemacht. Wir, also meine Schwester und ich, fuhren durch Al Manama, der Hauptstadt Bahrains und mir war nach einem surrealen Foto. So ist das also entstanden. Das war mein bisher letzter Aufenthalt auf Bahrain, weil danach war mein Mann so krank, dass ich ihn nicht wochenlang allein lassen wollte. Und auch nicht wirklich konnte, weil es ihm halt so schlecht ging.

Dieses Jahr wird es nicht klappen, aber ab dem kommenden Jahr werde ich wieder regelmäßig Urlaub bei meiner Schwester machen. Soviel steht fest!!

Heute hatte ich wieder das Gefühl, als sei er noch da, Hajo, als sei das alles nur ein Alptraum, als sei das bald vorbei und wir könnten wie immer weiterleben. Er lebt nicht mehr. Das ist so surreal wie dieses Foto. Und doch ist es wahr. Er lebt nicht mehr.

Ein anderes Leben…

…ja, das führe ich jetzt. Und es ist mir noch gar nicht klar. Hajo ist immer noch ein fester Bestandteil meiner Alltagsgedanken, aber so, als wäre er noch da. Heute habe ich Winterreifen bekommen, an unserem Auto. Es ist immer noch „unser“ Auto und normalerweise hat er sowas übernommen, so stand ich also heute dort und fühlte mich falsch.

Mensch er fehlt mir so. Ich kann nicht beschreiben, wie sehr er mir fehlt.

Und was fange ich nun mit dem neuen Leben an?

Ich bin verworren.