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ich habe ihn geliebt

Doch, ich habe ihn geliebt, meinen Beruf! Ich habe ihn wirklich geliebt!! Und seltsamerweise vermisse ich ihn nicht. Ist das ein Zeichen, dass man alt wird? Dann bin ich ganz ganz alt, denn ich vermisse ihn weniger als nicht 😉 ich vermisse ihn minus 😉

Heute schreibe ich nur noch. Und das einzige Technische, was ich mache, ist den privaten Router zu konfigurieren und auch da möchte ich ihn am liebsten mit dem Vorschlaghammer platt hauen, wenn er nicht sofort das tut, was ich will! Ich habe keine Geduld mehr für den „Kampf Mensch gegen Maschine“, was mir früher so eine Freude machte, eine Herausforderung war, nervt mich heute nur noch unendlich.

Technik soll funzen und sonst nichts.

By the way, ich bestreite, dass wir auf dem Mond gelandet sind. Nicht weil ich den Verschwörungstheorien Glauben schenke, neinnein, nun wirklich nicht, sondern weil ich mich frage, wie sie das koordiniert bekommen haben ohne Vorschlaghämmer. Vielleicht hatten sie damals kein Windoof, dann mag es doch gelungen sein 😉

mir stinkt’s

Zwei Männer werkeln seit Stunden in meinem Keller herum, sie bohren, schleifen, fräsen und was sie sonst noch für Gerätschaften mitgebracht haben. Und es stinkt. Ganz furchtbar stinkt es. Ich darf keinen Wasserhahn aufdrehen, ich komme mir vor wie vor langer langer Zeit, als wir meine Tante und meinen Onkel im Neanderthal besuchten, sie wohnten in einem damals schon alten Haus und für alle gab es ein Plumpsklo im Hof. Und fließend Wasser gab es nur kalt. Damals war das normal. Wie es wohl wäre, wenn es wieder so käme?

45.000 €

Ist das nicht ein hübsches Gerät? Ok, okok, ich weiß, sowas kann nur hübsch finden, wer aus der ganz alten Zeit der EDV (ja so hieß damals die IT) kommt. Ich komm von da, wir hatten noch Bildschirme mit grünen Buchstaben und sonst nix!! Kein bunt, keine Bilder, keine Maus. Da wurde nicht geklickt, da wurde getippert. Und zwar kryptisch. Ach wie ich das vermisse!! Echt jetzt, da hat Computerarbeit noch Spaß gemacht, jedenfalls mir. Egal, vorbei ist vorbei. Das Teil hat übrigens schlappe 90.000 DeutschMark gekostet, echt wahr. Als sie ausgemustert wurde, durfte ich sie mit nach Hause nehmen. Ich habe sie dann ab und an mal angemacht und gejauchzt… wenn ich die Stromrechnung gesehen habe… dieses Ding kann man auch als Etagenheizung nutzen, echt wahr. Heute steht sie in einem kleinen privaten Museum. Dieses Ding nannte sich übrigens RS/6000 550e und damals gab es noch kein Windoof. Aber alles hat mal ein Ende.

Und Dieter Hildebrand ist auch tot 🙁

vor 7 Jahren

Ich entmülle grad meine Blogs und lösche und erneuere, was man halt so macht im Leben, im echten wie im elektronischen, und da fand ich einen Traum, den ich am 7. Oktober vor 7 Jahren hatte, der ist so gut, den möchte ich Euch nicht vorenthalten. Das Foto ist übrigens nicht 7 Jahre alt, es ist recht aktuell, entstanden in meinem Büro, wir müssen doch für das Intranet ein Foto abliefern und da von mir nur noch ein altes asbachuraltes lange lange vor meiner Krankheit existierte, habe ich selber ein neues gemacht. Ich finde, es ist gut gelungen. Also für selbst gemacht und schräg gegrinst in einen alten Fotoknipsapparat finde ich, ist es doch recht gut gelungen. Da hocke ich in meinem Büro und trage meine recherchierten Fakten zusammen und bastele daraus mit schönen Worten einen schönen Bericht. Aber das ist eine andere Geschichte, hier geht es um meinen Traum von vor 7 Jahren:

“ – Das Häuten der Zwiebel –

Letzte Nacht hatte ich einen Traum, der war so echt, als ich wach wurde, fühlte es sich wirklich an wie erlebt. Aber es ging nicht um das Häuten der Zwiebel. Es ging um den Autor. In diesem Traum also war ich mit Günter Grass verheiratet und hatte gerade unser gemeinsames Kind geboren. Wir waren mit einigen anderen Menschen in einem alten Haus, hohe Decken, weite Räume, weitläufige Flure, viel dunkelbraunes Holz und weiß getünchte Wände.

In einem solchen Flur stand ich neben einem hohen, mit Gardienen behangenen Fenster an der Wand gelehnt und stillte das Kind an der rechten Brust. Dann betrat Günter Grass durch eine dunkle schwere Holztüre den weiten Flur, sah mich, lächelte, ihm folgten einige Literaten, wer es war, nahm ich nicht wahr, sie gingen über erhaben knarrende Holzdielen zur nächsten Besprechung. Er bog, bevor er an mir vorbei kam, in einen anderen Flur ab, hob seinen Stock an und meinte, vergiss die linke Brust nicht. Ich blickte auf das Kind hinunter, welches wohlig trank und dachte, ja, in der Tat, ich könnte wechseln und tat dies auch. Ich lächelte zurück, wir nickten uns beide an und er ging mit den anderen in den Flur hinein.

Ich stand noch eine Weile mit dem trinkenden Kind an der Wand, wurde von Leuten angesprochen, ob dies das Kind von Günter Grass sei, wie es dazu gekommen sei und was wir für Pläne hätten für unsere Zukunft. Alles fühlte sich so stimmig an, so richtig, ich fühlte mich in einer wunderbaren Mitte… …dann klingelte der Wecker. Schade, der Traum war wirklich richtig gut! Was er mir wohl sagen will?“

Heute verstehe ich ihn, den Traum, damals war er mir ein Rätsel.

Betriebsausflug


Heute ist wieder ein Erinnerungstag, nämlich wie ich mich von der IT, die, als ich anfing, noch EDV hieß, verabschiedet habe. Niemals, wirklich niemals hätte ich mir das vorstellen können. Und noch heute wundere ich mich über mich selber. Und kurz nachdem ich die Stelle gewechselt hatte, fuhren wir zur Museumsinsel Hombroich, ich mit meinen neuen Kollegen und die alten schwirrten auch immer da rum, aber ich fühlte mich gut.

Und jetzt? Einen verstorbenen Ehemann und eine Krebserkrankung später fühle ich mich immer noch gut. Krass das. Echt krass das.