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mein Arbeitsplatz

Links neben dem Fernsehturm, da sieht man ein Gebäude, so ein Klotz, der in der Mitte durchsichtig scheint, da arbeite ich, im Stadttor. Normalerweise, wenn es mir richtig gut geht, zwei Tage in der Woche. Derzeit geht es mir richtig gut und es klappt auch. Ansonsten arbeite ich zu Hause, ich habe einen modernen Telearbeitsplatz.

Zu Hause ändert sich ja grad mal wieder alles 😎 mein neuer Mitbewohner hat mit seiner Freundin seine Schlafzimmermöbel rangekarrt, er kämpft auch mit der Situation, immerhin ist es sein Elternhaus. Und dass er dahin wieder zurückkehrt, das hätte keiner gedacht, wirklich keiner.

Nun gut, so ist das Leben. Manchmal ist es anders als man denkt 😎

 

Orientgedanken oder…

IMG_2916IMG_2922…wie wäre es, ein ganz anders leben zu führen. Darüber sprach ich eben mit meinem Freund, der wie ich im ÖDie arbeitet, meinem heißgeliebten Öffentlichen Dienst. Nein, ich will jetzt nicht die Diskussion lostreten, dass im ÖDie alles super… ist es nicht! Aber es ist eine andere Art, sein Leben zu planen. Ich habe 1977 mit der Ausbildung zur (und jetzt haltet Euch fest) Reg.Insp.Anw. (echt jetzt, im ÖDie wird alles abgekürzt und das heißt ausgeschrieben Regierungsinspektorenanwärterin) begonnen. Damals der zweite Jahrgang an einer Fachhochschule. Wir haben Beamte von der Pike auf gelernt. So richtig. Heute bin ich Oberamtsrätin a.L. wirklich, also das erste stimmt, a.L. habe ich hinzugefügt. Das heißt „aus Leidenschaft“. Wirklich jetzt, ich bin es aus Leidenschaft. Ich liebe meine Arbeit, ich tue sie gerne, ich finde den ÖDie wichtig, vieles ist Murks und gehört abgeschafft, aber im Grunde ist er wichtig.

Doch das will ich jetzt nicht erzählen. Ich will von meinen Gedanken sprechen, die ich so hatte, als ich in dem „Direktorinnenzimmer“ saß und mir vorstellte, ich wäre nicht in den ÖDie gegangen. Sondern ich hätte sowas gemacht wie mein Schwager, der sich in vielen Jahren harter Arbeit eine Firma aufbaute. Harte Arbeit heißt (und das weiß ich von meiner Schwester) in jungen Jahren schon bis in die Nacht Programme entwickeln, nach vielen vielen Stunden Tagen Wochen Monaten Jahren dieser harten Arbeit den Schritt in die Selbständigkeit wagen und dann weitere Jahre schuften, bis der Laden endlich läuft und erfolgreich ist und dann nicht weniger schuften, weil der Laden läuft und erfolgreich ist. Im Gegenteil, die Arbeit wird eher mehr.

Abgesehen davon, dass ich das nicht gewollt hätte, wäre diese andere Art zu leben auch was für mich gewesen? Diese fehlende Sicherheit, die man im ÖDie nun mal hat? Wäre die tägliche Hektik was für mich gewesen? Das ewige sofort und gleich und jetzt und nix duldet Aufschub?

Ich habe dieser Tage den Luxus einer Was-wäre-wenn-Gedankenreise, deren Voraussetzungen aber so ganz und gar nicht zutreffen, die man aber trotzdem mal einfach so machen kann. Gedanken sind ja bekanntlich frei, haben wir jedenfalls in der Grundschule immer gesungen. Also ich sitze ja jetzt in dem mittleren von drei Direktorenzimmern der Firma meines Schwagers. Ursprünglich, um zu schreiben, ich arbeite grad an Reisegedanken – Gedankenreisen, aber heute habe ich dann in meinem ganz alten Job gearbeitet, ich habe meiner Schwester bei der IT geholfen. Dabei musste einiges mit ihr besprochen werden, sie flippte aber ständig hin und her und war mal da und mal dort, Besprechung, Telefonate, Bewerbungsgespräche via Skype… und ich war froh, wenn ich sie mal für Minuten erhaschen konnte. Und kam so auch in Wallung…

Es machte Spaß. Muss ich zugeben. So arbeite ich ja nun schon seit Jahren nicht mehr, und als dann der Feierabend näher rückte und alles ein wenig ruhiger wurde, ich wieder in dem Direktorinnensessel vor mich hinsinnierte, da stellte ich mir vor, wie ich in diesem Zimmer…

Das sind die Voraussetzungen, die nicht stimmen, von denen ich eben sprach. Ich hätte zunächst einmal Karriere machen müssen, um überhaupt in dieses Zimmer zu kommen. Ich hätte den täglichen Konkurrenzkampf mitmachen müssen, um überhaupt in die Richtung dieses Zimmers… als Schwägerin des Firmenchefs, zu Besuch aus Deutschland… da geht alles. Da kann ich mich in den Direktorinnensessel setzen, kriege Tee gebracht von dem Küchenmädchen, der Pförtner hält mir die Türe auf, gehöre ich schließlich zur Familie vom Boss… DAAAA kann ich dann fein denken und mir vorstellen, was wäre wenn…

Nein, da jetzt mit den Gedanken spielen, ist schön, jaaaa, das hätte ich gerne… aber dahin kommen – nein. Dahin kommen hätte ich nicht gewollt. Das ist einfach so. Ich bin tatsächlich Oberamtsrätin a.L. und mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Ich bin was ich bin. Ich bin da, wo ich bin. Es ist, wie es ist und es ist gut so.

Wenn einem der Pförtner die Türe aufhalten soll (das ist hier im Orient so, regt Euch also nicht auf, so schnell rennen, das man es schafft, die Türe selber aufzumachen, kann nicht mal Usain Bolt), dann muss man dafür bestimmte Dinge tun, Wege gehen, Leistungen erbringen, andere wegdrücken… das alles hätte ich nicht gewollt. Ich bin und bleibe eine Beamtenseele. Auch das ist einfach so.

Mein Freund übrigens auch. Wir sind uns da sehr ähnlich und das ist schön. Zwei ÖDies sozusagen 😛 Oldies und ÖDies 😋

Aber ganz ehrlich, es gibt härtere Dinge im Leben…

😇 …und außerdem, der Pförtner hält mir doch die Türe… AUA! Nicht hauen! 😩

mal wieder im Büro

Vor drei Jahren hab ich gedacht, ich sehe wohl nie mehr ein Büro von innen… und jetzt arbeite ich wieder so gerne! Mein kleiner Hund arbeitet übrigens auch gerne 😉 d.h. er liegt unterm Tisch und schläft, halt ein richtiger Beamtenhund…

😉

Nein, ich arbeite gerne. Mein Job macht mir Spaß. Nur das Bürogebäude ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.

ich habe ihn geliebt

Doch, ich habe ihn geliebt, meinen Beruf! Ich habe ihn wirklich geliebt!! Und seltsamerweise vermisse ich ihn nicht. Ist das ein Zeichen, dass man alt wird? Dann bin ich ganz ganz alt, denn ich vermisse ihn weniger als nicht 😉 ich vermisse ihn minus 😉

Heute schreibe ich nur noch. Und das einzige Technische, was ich mache, ist den privaten Router zu konfigurieren und auch da möchte ich ihn am liebsten mit dem Vorschlaghammer platt hauen, wenn er nicht sofort das tut, was ich will! Ich habe keine Geduld mehr für den „Kampf Mensch gegen Maschine“, was mir früher so eine Freude machte, eine Herausforderung war, nervt mich heute nur noch unendlich.

Technik soll funzen und sonst nichts.

By the way, ich bestreite, dass wir auf dem Mond gelandet sind. Nicht weil ich den Verschwörungstheorien Glauben schenke, neinnein, nun wirklich nicht, sondern weil ich mich frage, wie sie das koordiniert bekommen haben ohne Vorschlaghämmer. Vielleicht hatten sie damals kein Windoof, dann mag es doch gelungen sein 😉

45.000 €

Ist das nicht ein hübsches Gerät? Ok, okok, ich weiß, sowas kann nur hübsch finden, wer aus der ganz alten Zeit der EDV (ja so hieß damals die IT) kommt. Ich komm von da, wir hatten noch Bildschirme mit grünen Buchstaben und sonst nix!! Kein bunt, keine Bilder, keine Maus. Da wurde nicht geklickt, da wurde getippert. Und zwar kryptisch. Ach wie ich das vermisse!! Echt jetzt, da hat Computerarbeit noch Spaß gemacht, jedenfalls mir. Egal, vorbei ist vorbei. Das Teil hat übrigens schlappe 90.000 DeutschMark gekostet, echt wahr. Als sie ausgemustert wurde, durfte ich sie mit nach Hause nehmen. Ich habe sie dann ab und an mal angemacht und gejauchzt… wenn ich die Stromrechnung gesehen habe… dieses Ding kann man auch als Etagenheizung nutzen, echt wahr. Heute steht sie in einem kleinen privaten Museum. Dieses Ding nannte sich übrigens RS/6000 550e und damals gab es noch kein Windoof. Aber alles hat mal ein Ende.

Und Dieter Hildebrand ist auch tot 🙁

Betriebsausflug


Heute ist wieder ein Erinnerungstag, nämlich wie ich mich von der IT, die, als ich anfing, noch EDV hieß, verabschiedet habe. Niemals, wirklich niemals hätte ich mir das vorstellen können. Und noch heute wundere ich mich über mich selber. Und kurz nachdem ich die Stelle gewechselt hatte, fuhren wir zur Museumsinsel Hombroich, ich mit meinen neuen Kollegen und die alten schwirrten auch immer da rum, aber ich fühlte mich gut.

Und jetzt? Einen verstorbenen Ehemann und eine Krebserkrankung später fühle ich mich immer noch gut. Krass das. Echt krass das.

Augen können fühlen

Da arbeite ich nun. Ich meine, wenn ich aus dem Fenster blicke, dann sehe ich das. Oder Teile davon. Sieht irgendwie doch gut aus. Jedenfalls sehenswert.

Vor Jahren, Jahrzehnten, bin ich als junge Studentin von Aachen, dort studierte mein Freund, nach Köln, meinem damaligen zu Hause, gefahren. Mit dem Zug. In meinem Abteil saß ein sehr alter Mann. Mit dem kam ich ins Gespräch. Er war Architekt, lange schon nicht mehr als solcher tätig. Und er erklärte mir, was an modernen Hochhäusern falsch ist. Er meinte an diesen Betonbunkern. Die einfach nur schachtelförmig funktional sind.

Wir fuhren durch Bonn und da kann man noch viele alte Häuser sehen. Er erklärte mir die Bedeutung der Ornamente, der gemeißelten Fensterrahmen, der Schnörkel, die natürlich alle einen bestimmten Namen haben, den ich aber nicht mehr erinnere. Das Auge muss wandern, sagte er mir, es muss eine Fassade entdecken und nicht einfach nur darübergleiten. Es muss an kleinen Dingen hängen bleiben, jede Fassade muss anders sein, damit der Mensch immer wieder etwas Neues zu betrachten hat, damit seine Augen mit den Formen spielen können. Damit er sehen kann. Und aufnehmen. Das aufnehmen, was sich der Architekt dabei gedacht hat. Und so „spricht“ der Architekt mit dem Betrachter. Beide werden sich nicht kennen, vielleicht niemals sehen, aber ihre Blicke werden Worte formen und über die Fassade wandern lassen und so werden sie sich gegenseitig berühren. Mit den Augen.

Unsere Welt ist ärmer geworden. Hochhäuser kriegen Awards für sonstwas tolles, aber die Berührung mit den Augen, die fehlt mir. Fast überall. Im Stadtbild sieht sowas ja durchaus klasse aus, wie dieses GAP da in Düsseldorf. Als Teil. Aber die Augen gleiten darüber und fühlen nichts.

Der alte Architekt, der bestimmt schon lange tot ist, hat mir erklärt, dass Augen fühlen können. Ich weiß jetzt, wie das geht. Und ich weiß, worauf ich dabei achten muss.

Beamte an sich und im Besonderen

Die Entstehung des Berufsbeamtentums wurde eingeleitet durch Friedrich Wilhelm, den Kurfürsten von Brandenburg (1620 bis 1688), durch ihn wurde der Beamtenapparat eine der Hauptstützen des Staates. Als Vater des Berufsbeamtentums gilt jedoch der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I, König von Preußen (1688 bis 1740). Wer kennt nicht sein Garderegiment, die „Langen Kerls“? Außerdem hat er die noch heute von Juristen verwendeten Roben in Preußen eingeführt.

Wer wollte das nicht immer schon mal wissen?

;-))))))))