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Meiner Hände Arbeit

Was diese Hände alles schon geschafft haben im Leben. Nein, schwer arbeiten mussten sie nicht. Wie die Hände meiner Großmütter, die im Krieg die Trümmer beseitigten, schwerstbehinderte Töchter versorgten, Wäsche in heißen Trögen wuschen, jeden Tag für eine vielköpfige Familie frisches Mittagessen zubereiten, weil es weder Dosen noch Fertiggerichte noch Tiefkühlkost gab, das fing schon früh morgens mit dem Schnippeln der Bohnen an und endete spät Abends mit dem Ausbürsten des guten Anzuges von Großvater.

Nein, all das haben meine Hände nicht leisten müssen. Sie schreiben. Früher mit dem Stift, heute mit der Tastatur. Aus ihnen fließen meine Gedanken auf Papier oder ins Netz. Ich bin jetzt 49 und das ist die Zeit, wo frau zurückblickt auf die Mitte des Mandalas, auf die Kreise, die sie schon gegangen ist, auf die Dinge, die sie schon geschafft hat, auf Dinge, die ihr mal wichtig waren, Dinge, die heute an Bedeutung verloren haben oder im Laufe der Jahre bedeutender geworden sind und als ich also mit solchen Gedanken befasst auf das Gebäude zuging, in dem ich arbeite, da fühlte ich eine Zufriedenheit. Ja, ich habe für mich einiges erreicht, in mir, mit mir. Und das macht mich zufrieden.

Es geht noch weiter, ich will noch mehr, dazu gehört schreiben, aber um das zu erkennen und zu wollen musste ich erstmal da ankommen, wo ich heute bin.

Ein nicht immer einfacher Weg. Aber ich bin ihn gegangen. Und das tut mir gut.

Hundedramen

Ich habe einen schlimmen Hundeabend hinter mir, war mit der Hunderunde auf dem Feld, es war schon dunkel. Auf dem Sportplatz in der Nähe waren die Flutlichter an, immerhin, aber dennoch war es dunkel. Biene und Mexi verfolgten einen Hasen. Was sie oft tun, was dem Hasen nichts macht, weil sie kriegen ihn eh nicht, und außerdem kommen sie immer wieder.

Heute nicht. Biene kam wieder, Mexi nicht. 20 Minuten stand ich frierend auf dem Feld, kein Muxi gar nirgendwo.

Dann rief ich verzweifelt zu Hause an, Hajo sofort zur Haustüre, und da sass er, der kleine Krauter. Rannte sofort ins Haus, aufs Sofa, und dann kam ich, er schmiss sich an mich ran. Ich schmiss mich an ihn ran. Nun werden wir die Nacht doch wie immer unter einer Decke verbringen, der kleine Muxi und ich.

Er ist doch unser Augäpfelchen. Das kleine Krauterlein. Jetzt liegt er in Hajos Bett und schläft.

Und ich versuche runter zu kommen.