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Memories

Und so sieht es aus, wenn es endlich fertig ist, boah bin ich glücklich, meine Schottenmusterecke!!!!

Die Tapete bekam ich original aus England. Schrill!! Ich liiiieeebe sie!! Und das besondere daran ist, vor ca. 45 Jahren hing an genau der selben Wand genau die gleiche Tapete. Und darunter stand ein Sofa, genauer gesagt ein Ottomane, auf dem saß ich immer mit meiner kleinen Schwester. Ob sie sich daran noch erinnern kann?

Ich kann’s, und zwar unglaublich gerne!!

Trauerarbeit

Unsere Hochzeit, 2000, nie wollte er heiraten, hat er mir immer erzählt und dann war er so glücklich. Ich war so zufrieden an diesem Tag. Es stimmte einfach. Die Tatsache stimmte und das ganze Prozedere stimmte und die Feier und alles stimmte.

Und nun ist er nicht mehr da. Manchmal kann ich die Trauer ganz gut leben. Manchmal gar nicht.

Es ist wie ein Alptraum. Ich will, dass er zu Ende geht, ich aufwache und alles ist wie früher. Dann setze ich mich zu ihm und wir erzählen uns unsere Träume.

Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn manche schleichen
Sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
Und während Tage und Jahre verstreichen,
Werden sie Stein.

Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre,
Sie scheinen zerronnen wie Schaum.
Doch du spürst ihre lastende Schwere
Bis in den Traum.

Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
Die Welt wird ein Blütenmeer.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
Da blüht nichts mehr.

(Ricarda Huch)

Wohngemeinschaftsesszimmer

Dies ist nun unser neues Esszimmer, was vorher Hajos Wohnhöhle war. Wo er die letzten Jahre mit seiner schweren Erkrankung zugebracht hat ist jetzt das Licht eingezogen. Es gefällt mir so unglaublich gut. Das Zeug auf dem Tisch ist übrigens Fondue. Mir war nach Fondue und mein Mitbewohner fand die Idee ebenso gut. Ich ging mit den Hunden und er bereitete alles vor.

Geniale Arbeitsteilung ;-))))

und wieder ein Abschied

Eben ist ein netter junger Mann davon gefahren, im Kofferraum all die AMIGA-Teile, an denen Hajo so hing, die er sich über die Jahre zusammengekauft hat. Ich wusste gar nicht, dass es noch Begeisterte für sowas gibt, doch das scheint sogar eine große Community zu sein. Jedoch verkaufen konnte ich das alles nicht, es wäre mir wie Verrat vorgekommen, wie Entsorgung, was vielleicht bescheuert ist, aber es ist so. Ich suchte also nach einem Verrückten, der das gleiche Leuchten in seinen Augen hat wie Hajo es hatte, wenn er von seinen geliebten AMIGAS sprach. Und siehe, ich wurde fündig.

Ein junger Mann, man soll es nicht meinen, andere spielen in diesem Alter hochmoderne hochauflösende Computerspiele die nur auf den neuesten Rechnern laufen, er aber schraubt an AMIGAS herum und will schon lange seine Sammlung erweitern.

Ich wusste, ein würdiger Nachfolger war gefunden, er kam aus dem hohen Norden angefahren, hunderte von Kilometern, nur damit seine Augen leuchten können!! Sein Kofferraum wurde vollgepackt und mir war das Herz froh und schwer. Froh, dass Hajos Lieblingscomputerteile nun weiterbestehen, schwer, weil es wieder ein Abschied ist, der mir die Unwiederbringlichkeit meines geliebten Mannes erneut schmerzhaft deutlich macht.

Das Hajo tot ist, ist immer noch unglaublich für mich. Nicht zu glauben. Unwirklich. Ich kann mich noch an all die Termine erinnern, die er machte, um diese AMIGA-Teile abzuholen, wie er begeistert zurück kam, im Kofferraum wieder eins von diesen Dingern, oder wie der Postbote die bei eBay ersteigerten Teile vorbei brachte, wir haben uns so oft darüber unterhalten, Hajo hat so begeistert davon erzählt, von früher, von seiner AMIGA-Zeit in Hamburg, das alles ist noch so präsent. So nah. Unsere Leben waren so verwoben, sind es immer noch, in meinen Gedanken bin ich mit ihm verheiratet, ich bin ja auch seine Witwe. So, als sei er noch da.

Abschied ist schwer.

was ihm einmal wichtig war

Es sind seltsame Gedanken, die man haben kann, wenn jemand stirbt, mit dem man sein Leben teilte. Wenn man weiß, was ihm wichtig war, welche Bedeutung bestimmte Dinge für ihn hatten. Und auf einmal haben diese Sachen keine Bedeutung mehr für ihn, weil er tot ist. Nicht mehr da. Es ist, als löse sich etwas von etwas. Als falle etwas ab.

Er fehlt mir so.