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Trauerarbeit

Unsere Hochzeit, 2000, nie wollte er heiraten, hat er mir immer erzählt und dann war er so glücklich. Ich war so zufrieden an diesem Tag. Es stimmte einfach. Die Tatsache stimmte und das ganze Prozedere stimmte und die Feier und alles stimmte.

Und nun ist er nicht mehr da. Manchmal kann ich die Trauer ganz gut leben. Manchmal gar nicht.

Es ist wie ein Alptraum. Ich will, dass er zu Ende geht, ich aufwache und alles ist wie früher. Dann setze ich mich zu ihm und wir erzählen uns unsere Träume.

Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn manche schleichen
Sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
Und während Tage und Jahre verstreichen,
Werden sie Stein.

Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre,
Sie scheinen zerronnen wie Schaum.
Doch du spürst ihre lastende Schwere
Bis in den Traum.

Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
Die Welt wird ein Blütenmeer.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
Da blüht nichts mehr.

(Ricarda Huch)

2 Gedanken zu „Trauerarbeit“

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