Wenn ich über den spirituellen Pfad zur Aktivierung meiner Kreativität gelaufen bin, den Julia Cameron mir gerade aufzeigt, dann wird aus diesem Chaos eine Werkstatt für meine Computerkunst. Dies ist einer meiner zahlreichen Kellerräume, die vollgestellt sind mit Vergangenheit. In dem lila Eimer sind Türbeschläge von Türen, die es gar nicht mehr gibt, die meinen Großeltern gehörten. Und die Schublade ist aus einem ganz alten Küchenbuffet von meiner Oma, was da wohl mal alles drinne war? Oben steht eine alte Brotschneidemaschine aus Berlin, die hat meine andere Oma mitgebracht, als sie in dieses Haus gezogen ist. Unter dem Regalfach mit der Schublade ist ein alter hölzerner Besteckkasten, der jetzt für alte Nägel gebraucht wird, darüber sieht man altes Papier, was in die Schulbladen gelegt wurde zum Schutz. Ach wenn diese Dinge doch reden könnten. Sie würden mir die Lebensgeschichten meiner Familie erzählen. Würden von Träumen berichten. Von Sorgen. Von Trauer und von Freude. Ich kann mich von all dem nicht trennen, ich höre die Stimmen dieser Dinge und sie haben in dem alten Haus ihren Platz. Alles hat dort seinen Platz. Eines Tages wird dort meine Werkstatt sein. Vielleicht die einzige Werkstatt mit Berliner Brotschneidemaschine und 60 Jahre altem Schonpapier. Ich werde nichts von dem hergeben, vielleicht verbaue ich es ja in meine Kunstwerke.
Doch ich habe noch viel mehr vor, aber vorerst muss dieser Hinweis reichen. Ich habe auch nicht viel Zeit zum bloggen, ich muss das Buch lesen. Außerdem wartet da noch Deutsch für Profis auf mich, von Wolf Schneider. Vielleicht, so kommt mir grad eine Idee, die sich wirklich gut anfühlt, lerne ich auf meine alten Tage noch mal Gramatik. Imperfekt und Plusquamperfekt und Partizip Perfekt und wem iss datt Fahrrad? Ich!
Ich beginne Lust am Leben zu kriegen. Ich beginne mich zu verstehen. Und ich beginne mich gut zu finden. Oh ist das schwer. OH IST DAS SCHWER. Meine Schwester geht den Weg der Künstlerin mit. Ich musste ihr das Buch schicken, was verdammt teuer war so weit weg ins sonnige Ausland, aber ich wusste, das ist das Buch für sie. Nun gehen wir gemeinsam über den Pfad.
Wenn ich nur nicht so viel unter Pilzen arbeiten müsste.
Ich muss lesen.