Ich komme den Dingen auf den Grund, das ist schwer. Meine Mutter, die in mir, was die „Muttergefühle“ anbelangt, keinen Resonanzboden erzeugt. Wenn sie von sich als Mutter spricht, dann fühle ich nichts. Dann ist da eine Leere, die ich noch nicht in Worte fassen kann. Vielleicht, weil sie aus einer Zeit kommt, als es für mich noch keine Worte gab.
Heute weiß ich, ich kam auf diese Welt und da war kein Platz für die, die ich war. Für das, was ich zu geben hatte. Heute Morgen habe ich genau dazu, zu meiner Mutter, zu dem, was mir an Gefühlen zu meiner Mutter hochkam, was ich in den Morgenseiten plötzlich auf dem Papier fand, eine Tarot-Karte gezogen.
Da habe ich mich gesehen. In dem Boot. Eine Familie rudert davon. Trauer ist über der Szene. Ich habe meine Mutter eigentlich nie als Mutter empfunden, ich habe mich bei ihr nie aufgehoben gefühlt. Immer nur abgelehnt. Die Gründe für diese Ablehnung habe ich, wie vermutlich jedes Kind, bei mir gesucht.
Genau da liegt der Kern. Da ist der Ursprung. Das ist der Grund meiner tiefen tiefen Trauer.