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ist es wirklich schon so lange her…

…dass meine Schwester in London studierte und ich sie regelmäßig besuchen ging? Nein, dieses Foto zeigt nicht meine Schwester, es zeigt ihre Tochter, die seit kurzem in London studiert und die wir alle hier so glühend beneiden und die dort so glücklich ist und voller Elan und mit der großen Begeisterung der Jugend studiert!!

Mir ist es, als sei es gestern gewesen, wo ich meine Schwester besuchte…

neidische Tanten und studierende Nichten

Meine Nichte Mariam geht nun essen, mit ihrer Mutter, welche meine Schwester ist, mit der ich bis eben gechattet habe. Die beiden hocken nämlich in London in Mariams neuem Zimmer, welches sie heute bezogen hat, weil sie doch jetzt an der Brunel University studiert. Mariam musste einen Aufsatz fertig schreiben und so lange hatte ihre Mutter nun Zeit und ging mal ins Internet, dort ist alles vernetzt, und da ich hier in der Pfalz ja auch vernetzt bin, haben wir uns gesehen, ist das nicht großartig?!!

Ihre bahrainische Freundin wohnt genau unter ihr, besucht aber andere Kurse, erst im nächsten Jahr sind sie zusammen. Aber so ist sie nicht alleine, das ist doch auch toll. Meine Schwester erzählte mir, wie sie Mariam heute morgen mit ihrer Tasche zur Uni laufen sah, so voller Energie und sprühendem Leben und Wissbegierde. Ihr Traum hat sich erfüllt, Mariams, sie wollte immer im Ausland studieren, wollte immer in die Welt hinaus, nun hat sie es geschafft. Sie ist so stolz und glücklich!! Ach wie ich sie beneide!! Als ich meinen Eltern sagte, dass ich studieren wollte, brach ein Drama los. Weil ich doch vorher eine Ausbildung gemacht hatte und nun hatte ich eine Stelle und studieren ist überflüssig. Sagten sie. Jedenfalls mein Vater. Der sich nicht damit abfinden wollte, dass ich mich habe entlassen lassen.

Die Unterstützung, die Mariam wie selbstverständlich erhält, sie sieht es gar nicht als großartige Unterstützung an, für sie ist es rein logisch, dass sie studiert, die hätte ich auch gerne gehabt. Alleine schon das Interesse, was ihr aus ihrer Familie entgegen gebracht wird, die Freude, die mit ihr geteilt wird.

Meine Schwester hat auch so kämpfen müssen, sie ist ja Aupair geworden, zunächst, das war schon ein Kampf. Sie wusste damals noch nicht, dass sie studieren wollte, oder was genau, sie wollte auf jeden Fall perfekt Englisch sprechen lernen. Also hat sie in England erst Aupair gemacht und dann eine Sprachenschule besucht und nebenher gearbeitet, bis sie die höchste Abschlussstufe erreicht hatte, die man braucht, um an einer Uni in England studieren zu können.

Sie hat dann in Köln Germanistik und Arabistik studiert und wir haben zusammen gewohnt. In den Osterferien ist sie dann nach London zurück, ein paar Tage wollte sie dort Urlaub machen. Ich weiß es noch wie heute, wie ein Anruf kam, schick mir sofort per Express alle meine Zeugnisse, ich bleibe und studiere hier!! Und dann war sie fort. Ich kramte in ihren Unterlagen, fand alles, raste zur Post, bezahlte ungeheure Gebühren, damit die Unterlagen zwei Tage später bei der Uni waren, da lief nämlich die Bewerbungsfrist ab. Es hat alles geklappt.

Und nun studiert ihre älteste Tochter auch in London.

Ich finde das großartig!! Ich sehe Mariam strahlen, ich weiß, wie begeistert sie sein kann. Es freut mich so sehr für sie. Wenn sie sich dort eingelebt hat und es ihr nicht mehr peinlich ist, dann geht die alte Tante sie mal besuchen ;-))

Und wir hatten heute einen wunderschönen Tag in der Pfalz, wir haben in einem Gartenlokal gesessen, saure Weinschorle getrunken und einfach die Seele baumeln lassen. Hat auch was. Unsere Hunde immer dabei, dann sind wir spazieren gegangen, haben Pilze gefunden und noch gut gegessen. Dieser Urlaub ist wirklich wirklich sehr nötig!!

Sehnsucht

Der Ort meiner Sehnsucht! Heute morgen war es soweit, ich wurde nach einer schrecklichen Nacht wach und hätte alles hinschmeißen mögen. Gestern war ein Tag der Begegnung mit den alten bösen Mächten, ich Dorftrottel habe es selber dazu kommen lassen. Es war noch einmal eine Konfrontation mit dem, was mich seit meiner Kindheit begleitete, was, für mich, den Ursprung bei meiner Mutter hat. Und es war ein großer Lernprozess, ich habe viel begriffen. Doch es war sehr sehr schwer. Nun, in solchen Augenblicken sehne ich mich nach meiner Schwester in Bahrain, sehne ich mich nach Bahrain. Ich war ja jetzt fast 3 Wochen krank und heute den ersten Tag wieder im Büro, nach dieser schrecklichen Nacht musste ich alle meine Kräfte sammeln, um wirklich aus dem Bett zu kommen. Nun bin ich hier und habe einiges erfahren, was für mich vielleicht wichtig und, wenn es stimmt und klappt, wunderbar ist. Jetzt muss ich nur noch kräftig schreiben, schreiben schreiben, dann wird vielleicht der Traum wahr.

Ich arbeite daran.

Stories from the Middle East

My Sister!!

Heute habe ich ja sowas von geschöpft!! Diesmal aber nicht für mich sondern für meine geliebte Schwester!! Sie hat endlich eine eigene Interntseite und schreibt dort ihre Berichte in Deutsch und Englisch und ich finde das GROSSARTIG!!

Also sie schreibt, aber ich muss die Texte reinsetzen, es ist also ein gar einfaches schöpfen.

Aber ein schönes schöpfen. Lieblingsschwesterlich schönes schöpfen!!

Da, genau da wäre ich jetzt gerne. An „meinem“ Schreibtisch in Bahrain, der natürlich nicht meiner ist. Dort kann ich rausschauen, ich sehe die Palmen, ich höre die Vögel oder den Muezzin rufen. Ach ich wäre jetzt gerne dort. Glaubt mir, ich wäre jetzt wirklich gerne dort.

Im Orient

Ich bin endlich wieder in Bahrain!! Zwei Jahre ging nicht, erst haben die Weißkittel mich so gut wie zerschreddert und dann hinderte mich meine deutsche Familie und deren Fähigkeit zu desaströsen Inszenierungen, die kein Ende zu nehmen schienen. Das alles ist überstanden.

Zusammengeflickt haben sie mich mit Bravour, mit geht es heute besser als jeh, und dieser Teil der Desasterfamilie ist hinfortgezogen, ins weite weite Wendland und ich habe endlich meine Ruhe.

Und gleich ist Fastenbrechen, ich habe Hunger bis unter die Arme. Ramadan ist klasse. Aber nur hier. In Deutschland ist er langweilig. Weil keiner mitmacht. Außer unserer türkischen Putzfrau. Im Büro. Aber mit der in ihrem Kämmerlein stehen und hastig Chai trinken und eine Backpflaume essen ist nicht annähernd das, was hier abgeht.