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Hamburg

Ich war mit meiner Nichte und ihren Freundinnen (alle drei kommen aus dem Orient) in Hamburg. Hajo hat uns begleitet und den Mädels sein Hamburg gezeigt. Also der Teil, der für Teenager interessant ist: die Shoppingpassagen. Wir haben sie dann alleine losziehen lassen und natürlich waren sie bei McDonalds essen. Ich habe mir derweil die Stellen angeschaut, die leicht untergehen im Alltagsblick und darüber nachgedacht, wie ich mit 15 war. Genauso. Ich träumte von der großen weiten Welt. Mariam möchte in Hamburg studieren, oder in Berlin, und auch in London. Und München will sie sehen. Die Zeit ist himmlisch, die alles-steht-mir-offen-Zeit! Ich wollte damals nach New York. Wollte am liebsten mitten auf einer Verkehrsinsel leben. Menschen Menschen Menschen um mich herum und alles stand mir offen.

Ich hätte auch auf den Mond fliegen können, ich hatte nur grad keine Zeit ;-))))

neues Fotohandy

Irgendwie ist das ja völlig überflüssig, eine Camera in einem Handy, welche noch dazu eine wirklich schlechte Bildqualität liefert. Naja, dafür kann man dann aber mit dem Handy und einem dazugehörigen „Head-Set“ (früher hieß das mal Kopfhörer) gute Musik hören. Video-Clips kann man auch gucken. Oder wie das heißt.

Ach ja, bevor ich es vergesse, telefonieren kann man mit dem Teil auch.

Glaube ich…

;-))

Beim Häuten der Zwiebel

Ich hatte einen Traum. Der war so echt, als ich wach wurde, fühlte es sich wirklich an wie erlebt. Aber es ging nicht um das Häuten der Zwiebel. Es ging um den Autor. In diesem Traum also war ich mit Günter Grass verheiratet und hatte gerade unser gemeinsames Kind geboren. Wir waren mit einigen anderen Menschen in einem alten Haus, hohe Decken, weite Räume, weitläufige Flure, viel dunkelbraunes Holz und weiß getünchte Wände. In einem solchen Flur stand ich neben einem hohen, mit Gardienen behangenen Fenster an der Wand gelehnt und stillte das Kind an der rechten Brust.

Dann betrat Günter Grass durch eine dunkle schwere Holztüre den weiten Flur, sah mich, lächelte, ihm folgten einige Literaten, wer es war, nahm ich nicht wahr, sie gingen zur nächsten Besprechung. Er bog, bevor er an mir vorbei kam, in einen anderen Flur ab, hob seinen Stock an und meinte, vergiss die linke Brust nicht.

Ich blickte auf das Kind hinunter, welches wohlig trank und dachte, ja, in der Tat, ich könnte wechseln und tat dies auch. Ich lächelte zurück, wir nickten uns beide an und er ging mit den anderen in den Flur hinein.

Ich stand noch eine Weile mit dem trinkenden Kind an der Wand, wurde von Leuten angesprochen, ob dies das Kind von Günter Grass sei, wie es dazu gekommen sei und was wir für Pläne hätten für unsere Zukunft. Alles fühlte sich so stimmig an, so richtig, ich fühlte mich in einer wunderbaren Mitte…

…dann klingelte der Wecker. Schade, der Traum war wirklich richtig gut! Was er mir wohl sagen will?

wo ich so gerne bin

Das ist mein Liebingszimmer. Das meiste ist vom Trödel, vom Sperrmüll oder bei eBay ersteigert. Der wunderschöne hässliche gelbe Sessel ist von einem alten Polizisten, der seine Wohnung aufgelöst hat. Der grüne Stuhl ist vom Sperrmüll und passend dazu habe ich den gelben Hocker bei eBay ersteigert. Ich liebe all diese Sachen, die kleinen Blumenvasen, die Bilder, fast alles vom Flohmarkt oder aber Erinnerungsstücke von meinen Großeltern.

 

Mein Schöpfraum

Das ist mein Schöpfraum, da schöpfe ich, was daher kommt, dass ich ein anderes Wort für kreativ suchte und im Netz gibt es einen Thesaurus und der hat dazu schöpferisch gesagt, das fand ich klasse, und dann suchte ich noch was anderes für Ort, weil es ja mein kreativer Ort ist und da stand dann Raum und das ist gut, weil genau da nehme ich mir Raum zum schöpfen. Mein Schöpfraum.

Mein Raum zum schöpfen. Dort werde ich Worte gebären. Ganz viele. Die werden dann in Büchern gesammelt. Und die werden dann verkauft.

Mein Schöpfraum.

 

Wie man von Beginn an alles falsch macht

Man liebt Räucherstäbchen. Man hat solche Holzhalter, wo die Stäbchen reinpassen, aber da liegen die Stäbchen mehr. Sie sollen stehen. Man hat einen Räucherstäbchenständer, aber der passt nicht ins Wohnzimmer. Man überlegt.

Man sieht die grüne Obstschale aus den 70-er Jahren vom Flohmarkt. Man denkt, da passen die Stäbchen wunderbar drauf. Und die Schale passt auch ins Wohnzimmer.

Man überlegt, ob man in die Schale ein Loch bohren soll. Es besteht die Gefahr, dass dabei die Schale zerbricht. Man verwirft diese Idee. Man sucht einen Gegenstand, in den man ein Loch bohren kann. Einen Stein. Im Garten liegen viele Steine. Alle ohne Loch.

Man sucht sich den schönsten und passendsten Stein aus. Man will den Steinbohrer aus dem Keller holen. Man stellt fest, dass dieser abgebrochen ist. Man wandert umher und überlegt. Da! Ein kleiner Blumentopf, viermal größer als ein Fingerhut. Man entscheidet sich, den zum Räucherstäbchenständer umzufunktionieren. Wenn er auf dem Kopf steht, passt wunderbar ein Räucherstäbchen in diesen winzigen Räucherstäbchenständer.

Man stellt fest, dass das Loch auf der Unterseite des kleinen Blumentopfes zu groß ist und sich die Räucherstäbchen zur Seite neigen. Man überlegt, wie man das Loch verkleinern kann. Man entscheidet sich, Zahnstocher gemeinsam mit dem Räucherstäbchen hineinzustopfen. Die Räucherstäbchen stehen gerade. Man bemerkt, dass das rausholen des verbrauchten Stäbchens mitsamt dem Zahnstocher mühselig ist.

Man sieht auf dem Tisch ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel mit Holzwürfeln. Man sieht die Eins. Man denkt, ein Loch in diesen Punkt und das Räucherstäbchen passt hinein. Es ist klar, dass er Würfel alleine zu leicht ist, aber in den Blumentopf gesteckt, müsste es gehen. Denkt man.

Man bohrt ein Loch in die Eins. Da man keinen kleinen Holzbohrer hat, nimmt man eine Schraube und einen Kreuzschraubenzieher. Die Schraube dreht sich in das Loch. Kurz vor dem Durchbruch wird es immer schwieriger. Man kann das Würfelchen nicht mehr halten. Man nimmt einen Schraubenschlüssel und fixiert den Würfel. Dabei rutscht man mit der Schraubenzieherhand aus und rammt sich den Schraubenzieher in den linken Mittelfinger.

Man überlegt, wie man das Blut am besten aus dem Teppichboden bekommt.

Man versucht, den umwickelten Mittelfinger ruhig zu halten und die Schraube durch den Würfel zu drehen, kurz vor dem Durchbruch bricht der Würfel entzwei.

Man holt braunes Isolierband, weil das am besten zu der Farbe des Blumentopfes passt und klebt den Würfel zusammen. Man stopft den Würfel in den Blumentopf, so dass das Würfelloch über das Blumentopfloch passt. Dabei bricht dieser an einer Stelle entzwei. Man umwickelt auch den Blumentopf mit braunem Isolierband. Man stellt fest, dass es nicht besonders schön aussieht.

Man holt UHU, um den Würfel zu fixieren. Man entscheidet sich für das hitzebeständige, maximal 125 Grad. Man lässt es von oben in den Blumentopf fließen. Man stellt fest, dass es unten wieder raus fließt. Es tropft auf den neuen Warenkatalog von manufactum.

Bedingt dadurch, dass es unten wieder raus geflossen ist, ist das Loch in der Eins nun mit hitzebeständigem UHU 125 Grad verstopft. Man überlegt sich, das ‚Ding‘ doch noch zu retten und entschließt sich, eine Steinkugel mit Loch, die man noch in der alten Steinschmuckdose gefunden hat, in den Blumentopf zu kleben, damit dieser, nun Richtigrum stehend, mit der Kugel das Räucherstäbchen halten kann. Man fixiert die Kugel notdürftig mit einem Holzstäbchen. Man lässt UHU hitzebeständig 125 Grad drum herum in den Blumentopf fließen. Man stellt fest, dass es eeeeewig dauert. Das Telefon klingelt. Man will drangehen und versucht, die Kugel mit dem Stäbchen nach oben zu fixieren und geht ans Telefon.

Man beendet das Gespräch. Man stellt fest, dass die Kugel gekippt ist und mit dem Stäbchen auf der Seite liegt. Da das Telefonat 20 Minuten gedauert hat, ist das UHU hitzebeständig 125 Grad zäh geworden. Man versucht, die Kugel mit Hilfe des Stäbchens aufzurichten, dabei bilden sich zähe Uhufäden.

Man nimmt sich ein kleines Glas, füllt Sand hinein, stellt es in die grüne Obstschale aus den 70-er Jahren vom Flohmarkt und steckt ein Räucherstäbchen hinein. Das Räucherstäbchen steht gerade.

Man zündet das Räucherstäbchen an und versucht nun in aller Ruhe, die Uhureste von den Fingern zu bekommen.