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depressive Schübe

Ich bin am Ende von meinem depressiven Schub. Ja, ich habe Depressionen. Seit meiner frühesten Kindheit. Ich weiß nun, dank jahrelanger Therapie und vor allem Dank dieses Buches, woher das kommt. Was es genau ist. Und warum es so ist.

Der Mann hat noch mehr Bücher zu dem Thema geschrieben, anfangs dachte ich, er hat ein Buch über mich geschrieben, wirklich, alles was da stand, war ich. Irre. Ich habe mich entschlossen, dazu auch ein Buch zu schreiben, bzw. ich bin grad dabei. Der Arbeitstitel ist „…und in mir ist ein großes Nichts…“ und da geht es einmal darum, wie ich das erlebt habe, dass ich aus einer ganz normalen Familie komme und wie genau da Depression entstehen kann. Und dann werden immer wieder Kapitel dazu kommen, die von einer Kindertherapeutin geschrieben sind, einer Diplompsychologin, die das alles aus der Fachsicht kommentiert. Oder bereichert. Oder wie auch immer.

Das muss noch genau erarbeitet werden.

Und so fängt es an:

Ich wuchs in einer ziemlich normalen und stolzen Arbeiterfamilie im Rheinland auf, der Krieg war 15 Jahre vorbei und es ging stetig aufwärts. Die Großeltern hatten es zu einem Eigenheim geschafft, ein kleines aber feines Siedlerhäuschen mit einem für heutige Verhältnisse riesigen Garten. Dort wohnte in der oberen Etage eine polnische Aussiedlerfamilie, wie in allen Siedlerhäuschen, denn das war Voraussetzung dafür, dass ein günstiges Wohnungsbaudarlehen gewährt wurde, ohne das die meisten Siedler gar nicht hätten bauen können. So lebten in allen Häuschen neben den Eigentümern auch Menschen mit diesem eigentümlichen polnischen Dialekt, den ich heute noch so liebe. Oben wohnte also nun die Familie Neusiedler mit ihren zwei großen Kindern. Unten wohnten meine Großeltern mit ihrer schwerbehinderten Tochter, meiner Tante, ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter, meinen Eltern, und mir. Auf 50 Quadratmetern. 1000 Quadratmeter Garten aber mit sechs Menschen auf 50 Quadratmetern wohnen, das war damals normal. Samstags war Badetag, der Ofen im Bad wurde angeheizt und Opa musste manchmal mein Wasser drin lassen und neues hineinfüllen, weil es sonst nicht gereicht hätte. Auch das war normal.

Ein Gedanke zu „depressive Schübe“

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